a „STARS“ experience

Als ich an meinem aktuellen Buchprojekt schrieb, war für mich klar es musste eine Szene her wo mein Protagonist Hilfe von der Flugrettung benötigte aufgrund seiner schweren Verletzungen. Im Sommer 2021 erfuhr ich dann dass in Calgary eine Flugambulanz stationiert war mit dem tollen Namen „Stars air ambulance“. Ich kann mich gar nicht erinnern wie ich von ihnen erfahren habe, aber ich hatte diese verrückte Idee ihnen eine E-Mail zu schreiben um zu fragen ob sie mir helfen könnten bei der Recherche für genau diese Szene in meinem Buch. Ich hatte so viele Fragen und ich wollte die Szene ja auch richtig schreiben, also aus dem Leben raus und nicht einfach nur so dahingeschrieben, als hätte man keine Ahnung von der Materie. Recherche ist ja in allen Formen wichtig. Ich überlegte sehr lange und eines Tages dachte ich mir:
Was soll schon passieren? Mehr als Nein sagen können sie nicht. Also setzte ich mich an meinen Laptop und verfasste eine E-Mail an Stars. Und ich bin so glücklich das ich mich getraut habe, denn hätte ich den Mut nicht gehabt wäre mir etwas ganz besonderes entgangen.
Nur zwei Tage nach dem absenden der Email bekam ich bereits Antwort von Stars. Ich stand für mehrere Wochen in Kontakt mit Frau D.T. Sie versicherte mir, dass sie mir gerne helfen wollten, nur ist sie gerade am Überlegen wer mir meine Fragen so richtig beantworten könnte. Ich glaube sie war selbst etwas überrascht über meine Email und bin mir fast sicher dass sie so eine Anfrage sicher noch nicht hatten bei Stars. Über sechs Wochen hatte  D. alles versucht um den richtigen Ansprechpartner für mich zu finden und sie hat dabei nicht aufgegeben. Wir standen in der Zeit immer wieder im Kontakt. Nach mehreren Wochen bekam ich eine mail von D. und sie hatte eine perfekte Idee. Sie nahm Kontakt zu P.J. auf. Sie war 31 Jahre lang Flugschwester bei Stars und ist nun in Rente. Sie hatte sich bereit erklärt sich meinen Fragen zu stellen. Und wisst ihr was lustig dabei ist? Sie ist auch veröffentlichte Autorin. D.T. dachte das passt doch perfekt. Und so war es auch. Bereits einen Tag später nahm P.J. Kontakt zu mir auf. Wir lernten uns ein wenig per mail kennen und ich erzählte von mir und meinem Buchprojekt. Sie hatte meine Fragen ja bereits erhalten und hatte diese super schnell beantwortet. Und das mehr als ausführlich. Sie hatte sich so richtig ins Zeug gelegt und ihre persönlichen Erfahrungen mit eingebracht. Ich war so überrascht über die Antworten und war sehr begeistert, damit konnte ich arbeiten, dachte ich mir.
So schrieb ich also mein Kapitel mit der Flugszene um. Als ich damit fertig war, übersetzte ich die Szene in Englisch und traf mich zum ersten Mal persönlich mit P.J. in einem Café in Calgary. Ich brachte meinen Laptop mit und wir beide feilten gemeinsam an dem Kapitel. Ich war so dankbar um diese Hilfe. Und ich konnte mich nicht oft genug bei den beteiligten bedanken.
Ich überlegte mir wie ich mich ein klein wenig bedanken konnte. Dann dachte ich mir die beste Idee wäre eine Spende an Stars. Ich konnte nicht viel geben aber ein wenig ist besser als nichts. Und nur wenige Tage nach meiner Spende bekam ich plötzlich während der Arbeit einen Anruf von Stars. Mir rutschte fast das Herz in die Hose. Als ich den Anruf entgegennahm, war eine Frau am anderen Ende der Leitung die sich persönlich für die Spende bedanken wollte. Ich dachte mir nur: WOW. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt aber hab mich sehr gefreut. Ich blieb nach wie vor mit P.J und D.T. in Kontakt.
Und mittlerweile sind 10 Monate vergangen. Und heute am Freitag den 13. Mai 2022 war mein absoluter Glückstag. Ich durfte eine Tour auf dem Headquarter von Stars machen. D.T und P.J. hatten sie eigens für mich organisiert. Ich war total aufgeregt als ich auf den Parkplatz von Stars einfuhr. Gemeinsam mit P.J. ging ich durch die Eingangstür, wir schrieben uns als Gäste ein und ich lernte zum ersten Mal D.T. persönlich kennen. Gemeinsam gingen wir in die große Halle wo gleich zwei Stars Helikopter standen. Es fühlte sich im ersten Moment so unreal an hier zu sein. Aber als ich dann einen wichtigen Krankenpfleger von Stars kennenlernte und den Piloten von Stars wusste ich es ist tatsächlich real. Ich bin bei Stars.
B. der Krankenpfleger erzählte mir so vieles, zeigte mir den Helikopter von innen, erklärte mir die Instrumente und alles was dort zu sehen war. Ich war total sprachlos und er machte das so super. Er ließ nichts aus.
 Er erklärte mir wie die Krankenliege funktionierte wie der Patient gelagert wird, wie er an den Monitor angeschlossen wird, wie die Medikamente verabreicht werden, wie bei Bedarf beatmet wird, wie die Lungen abgesaugt werden können. Und das erklärte er mit einfachen Beispielen so dass ich es verstand. Er sagte es ist vielleicht nicht zu glauben, aber der Stars Helikopter ist ausgestattet wie eine Intensivstation um die bestmögliche Hilfe für den Patienten zu bieten. Es ist auch nicht immer ein Arzt an Bord jedoch arbeiten die Ärzte sehr eng und gleichzeitig im Hintergrund bei jedem Einsatz mit. Das fand ich sehr interessant. Mit was ich auch nicht gerechnet hatte, war: Jeder Stars Helikopter hat Blut für Bluttransfusionen an Bord. Das wusste ich, aber ich wusste nicht, dass das Blut immer im Helikopter verbleibt. Gekühlt und gut aufbewahrt in einer Art Thermobox. Alle drei Tage wird das Blut ausgetauscht um die Qualität des Blutes so gut wie möglich zu halten.
Stars ist nicht nur in Calgary stationiert auch in folgenden weiteren Städten:
Edmonton, Grande Prairie, Regina, Saskatoon, Winnipeg.
Der Stützpunkt Calgary deckt zum größten Teil die Umgebung Lethbridge, Red Deer und Medicine Hat in Alberta ab, wenn ich das richtig verstanden habe.
 Mit einer Tankfüllung ist Stars in der Lage bis Medicine Hat und zurück zu fliegen. Medicine Hat ist von Calgary 295 Kilometer entfernt. Also knapp 600 km gesamt.
Ja, und nachdem ich alle Informationen im hinteren Teil des Helikopters bekam durfte ich es mir auf dem Sitz des Co-Piloten gemütlich machen. Der Pilot setzte sich zu mir und schaltete das Cockpit ein. Ich muss gestehen mit all der Technik und all den Knöpfen war ich regelrecht überfordert *lach*. Sie sagten auch dass die Piloten bei Stars immer viel Training haben regelmäßig. Ich denke das ist auch sehr wichtig. Die Geschwindigkeit eines Helikopters beträgt bis zu 250 Stundenkilometer während des Fluges. Es liegt auch immer daran wie gerade Gegenwind ist oder ob der Wind von hinten kommt und den Helikopter noch zusätzlich antreibt. Mit so einer Geschwindigkeit hatte ich wirklich überhaupt nicht gerechnet. Das hatte mich überrascht.
Der Helikopter braucht drei Minuten um in der Luft zu sein. Natürlich wird er zu allererst aus der Halle gezogen, doch vom starten des Motors bis er in der Luft ist vergehen meist drei Minuten.
Und wo ich ebenfalls total überrascht war, war die Antwort auf meine Frage:
„Wie viele Einsätze fliegt Stars?“
Ich hatte gerechnet vielleicht 2-3 pro Woche. Doch B. klärte mich auf wie es tatsächlich ist. Stars hat in 24 Stunden meist 3-4 Einsätze. Es kommt auch vor das in 12 Stunden schon 2-3 Einsätze vorkommen. Das ist eine ganze Menge wie ich finde.
Also ich muss wirklich sagen, ich ziehe meinen Hut vor dieser Organisation die Leben retten. Und hinter die Kulissen zu sehen, hat mir viel bedeutet und hat mich in gewisser Weise auch geprägt ein klein wenig. Ich werde das in Erinnerung behalten, ganz sicher.
Ja ich frage mich manchmal warum ich gar so interessiert bin in diese Organisation, aber das liegt zu 100% einfach daran das ich es in mein Buch eingebaut habe, da ich meinen Protagonisten so liebe, den Stars retten wird, und vor allem das ich so nett unterstützt wurde auf meine Anfrage.
Noch einmal möchte ich mich bei Stars bedanken.
https://stars.ca
https://www.facebook.com/STARSairambulance
https://www.instagram.com/starsambulance/
 
Ihr seid toll. Und macht weiter so.

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